Große Momente zum Abschied

 

Blasorchester Singen bringt Europa auf die Bühne und Michael Stefaniak dirigiert zum letzten Mal

 

Von Christel Rossner

Ein Abschied in allen Ehren: Michael Stefaniak, bisheriger Dirigent, verabschiedet sich mit diesem Festkonzert. Künftig übernimmt er die Stelle des Hornisten bei der Südwestdeutschen Philharmonie. Das Publikum dankt mit stehenden Ovationen.

Bild: Christel Rossner
Bild: Christel Rossner

Es war das letzte Konzert des Blasorchesters Stadt Singen (BOS) in diesem Jahr und ein besonderes: Das traditionelle Festkonzert als Höhepunkt des Orchesterjahres war auch das letzte Konzert unter der Leitung von Michael Stefaniak. Unter dem Motto „Europa“ nahm das Orchester die rund 450 Gäste mit auf eine musikalische Reise, die mit bekannten Kompositionen eine Hommage an Komponisten und Interpreten war.

Musiker präsentieren ihr Niveau

Die Musiker des BOS und des Jugendblasorchesters (JBO) unter der Leitung von Martina Bennett stellten erneut ihr hohes musikalisches Niveau unter Beweis. mit Kompositionen aus Filmen, Chansons von Charles Aznavour bis zu Chick Corea und Alan Parcons war ein Streifzug durch verschiedene Musikstile geboten.

Filmmusik, die berührt

Vom Blechbläserensemble „Hontes Brass“ eröffnet, kam mit dem Medley „Moment for Morricone“ bei Themen aus Soundtracks der Italo-Western wie „Spil mir das Lied vom Tod“ oder „Zwei glorreiche Halunken“ von Enrico Morricone Gänsehautgefühl auf. Die Jungmusiker des JBO unternahmen bei dem Stück „Fires of Mazama“ einen Exkurs  in die grollenden Tiefen eines Vulkans und in die eisigen Weiten eines schmelzenden Gletschers. Beim Vortrag des Soundtracks „Fluch der Karibik“ wandten sie sich wieder der heutigen Zeit zu und ernteten herzlichen Applaus.

Hommage an große Künstler aus Musik und Film

Wie das JBO stellte auch das BOS erneut seine exzellenten musikalischen Qualitäten unter Beweis. Mit dem Titel „La Strada“ erinnerte das Orchester an den italienischen Komponisten Nino rota und ließ Bilder aus dem Film von Frederico Fellini akustisch nachvollziehen. Mit „The Best of Charles Aznavour“ zog der Charme französischer Chansons durch die Stadthalle.

Das Orchester beherrscht auch Jazz und Rock

Eine ganz andere Musikrichtung kündigte Dirigent Michael Stefaniak mit den letzten beiden Programmtiteln an. Mit „Silence and I“ würdigte das BOS den britischen Musiker Allan Parsons, der als Toningenieur in den Abbey Road Studios an den letzten Alben der Beatles mitwirkte. Mit dem Titel „Spain“ von dem Komponisten Chick Corea machte das Orchester einen Abstecher in die amerikanische Jazzmusik. Mit diesen Vorträgen bewies das BOS, das die Bläser auch die Genres Rock und Jazz beherrschen. Alle Register brillierten in den anspruchsvollen Dissonanzen der Stücke, die, nuanciert gespielt, sich zu einem reizvollen Klangteppich ausbreiteten.

Stehende Ovationen für den scheidenden Dirigenten

Der Beifall endete auch nicht nach einer Zugabe. Als Präsident Hartmut Rackow den Abschied von Michael Stefaniak ankündigte, erhob sich das Publikum zu stehendem Applaus zu Ehren des scheidenden Dirigenten. Rackow bezeichnete  es als Herausforderung, lobende Worte für einen Mann zu finden, der nie großes Aufheben von seiner Person gemacht hat. Unter seinem Dirigat habe sich das BOS auf neues Terrain gewagt und sich musikalisch weiterentwickelt. Neben den Proben habe sich Stefaniak auch in das gesamte Vereinsleben eingebracht.

Zum Dirigenten

Für Michael Stefaniak war das traditionelle Festkonzert des BOS das letzte als Dirigent. Präsident Hartmut Rackow dankte ihm in seiner Abschiedsrede für sechs Jahre als Leiter des Orchesters und erinnerte an einige Höhepunkte unter seinem Dirigat. Stafaniak wird als Hornist in der Südwestdeutschen Philharmonie eine höher Position einnehmen. Markus Schönle wurde für 25 Jahre als Vorsitzender des BOS mit de rSilbernen Ehrennadel des Blasmusikverbands Hegau-Bodensee ausgezeichnet.

Pressebericht 4/2018 Südkurier

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